Was ist Nesselsucht?
Nesselsucht oder auch Nesselfieber genannt, gehört zu den häufigsten Hautkrankheiten und kann in jedem Alter auftreten. Besonders betroffen ist die Altersgruppe der 30 – 50-jährigen. Etwa jede 4. Person hat es mindestens einmal im Leben mit einer Nesselsucht zu tun. Der wissenschaftliche Name „Urtikaria“ leitet sich vom lateinischen Wort für Brennnessel – Urtica – ab, denn das Brennen und Jucken der Haut erinnert an die Symptome, die beim Kontakt mit Brennnesseln auftreten. Die Nesselsucht kann abhängig von Dauer und Ausprägung der Symptome für die Betroffenen sehr belastend sein, sie ist jedoch nicht ansteckend.
Bei der Nesselsucht handelt es sich um eine Reaktion der Haut, die meist sehr plötzlich auftritt. Dabei kann die Haut des ganzen Körpers oder nur ein Teil betroffen sein. Oft kann man regelrecht dabei zusehen, wie sich die Haut verändert, Quaddeln entstehen, größer werden und kurze Zeit später wieder verschwinden oder an anderer Stelle wieder neue auftauchen. Die Ursache ist nicht immer bekannt, allerdings gibt es verschiedene Auslöser, bestimmte physikalische Reize (Kälte oder Sonnenlicht), Medikamente oder auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten, die diese Hautreaktion hervorrufen können. Am häufigsten tritt die Nesselsucht spontan, also ohne erkennbaren Grund auf.
Meist handelt es sich um eine akute Nesselsucht, sodass der Ausschlag oft schnell, nach wenigen Tagen oder Wochen, wieder verschwindet. Treten die Symptome länger als 6 Wochen kontinuierlich oder auch schubartig auf, so spricht man von einer chronischen Nesselsucht. Dann können Betroffene sogar jahrelang immer wieder mit den Beschwerden zu kämpfen haben.
man bei Nesselsucht?
Typische Symptome der Nesselsucht sind erhabene Bläschen auf geröteter Haut, so genannte Quaddeln. Zusätzlich können auch Angioödeme, also großflächige Schwellungen in tieferliegenden Hautschichten auftreten, die oft auch schmerzhaft sind. Sie treten häufig im Gesicht, den Händen und den Füßen auf. Treten sie im Bereich der Atemwege auf, so können sie die Atmung behindern und sogar gefährlich werden. Bei Nesselsucht treten Angioödeme meist nicht allein sondern zusammen mit Quaddeln auf.
Hinzu kommt ein oft extremer Juckreiz, der je nach Dauer der Nesselsucht zu einer psychischen Belastung werden kann und deshalb möglichst behandelt werden sollte.
Nesselsucht?
Die Ursachen für Nesselsucht können sehr unterschiedlich sein. In vielen Fällen kann der Auslöser nicht einmal eindeutig bestimmt werden. Folgende Formen werden unterschieden:
Spontane Nesselsucht
Die spontane Nesselsucht ist die häufigste Form der Nesselsucht. Akute Infekte sind im Erwachsenenalter und Kindesalter die häufigsten Auslöser für die akute spontane Nesselsucht. Oft ist die spontane Form eine Begleiterscheinung einer anderen Erkrankung oder eine Störung des Immunsystems:
- akute oder chronische Infektionen (z. B. der Atemwege oder des
Verdauungstrakts) - Unverträglichkeiten (z. B. gegen bestimmte Medikamente oder
Nahrungsmittel- bzw. Nahrungsmittelzusätze) - Autoimmunreaktionen
- allergische Reaktionen (selten)
Induzierbare Nesselsucht
Wird die Nesselsucht von einem bestimmten Reiz ausgelöst, so spricht man von einer induzierbaren Urtikaria. Bei der physikalischen Nesselsucht beispielsweise werden die typischen Hautreaktionen durch direkte, physikalische Reize ausgelöst. Daher ist sie oftmals lokal begrenzt. Die Auslöser sind zum Beispiel:
- Kälte oder Hitze
- Kratzen oder Reiben der Haut
- anhaltender Druck
- Licht
- Vibrationen
Die häufigste Form ist die durch heftiges Kratzen oder Reiben der Haut ausgelöste Form. Die unterschiedlichen Nesselsucht-Formen können einzeln oder auch in verschiedenen Kombinationen zusammen auftreten.
Weitere Formen der Nesselsucht
Nesselsucht kann neben physikalischen auch durch andere Faktoren ausgelöst werden. Dazu gehören beispielsweise:
- der Kontakt mit bestimmten Stoffen (Latex, Kosmetik, etc.)
- die Erhöhung der eigenen Körperkerntemperatur, manchmal auch „Schwitz-Urtikaria“ genannt (durch scharfes Essen, heißes Baden, oder Aufregung)
- hohe körperliche Anstrengung
- Kontakt mit Wasser (Wassernesselsucht)
- Psychischer Stress
Stress gilt dabei nicht nur als möglicher Auslöser für eine Nesselsucht, sondern kann diese auch verstärken.
Nesselsucht im Körper?
Auch wenn die Ursachen der Nesselsucht nicht immer eindeutig geklärt werden können, sind die Abläufe, die zu den typischen Symptomen führen, bekannt: die Beschwerden werden durch den Botenstoff Histamin hervorgerufen. Dieser wird in bestimmten Zellen des Immunsystems, den Mastzellen, gebildet. Wird das Histamin durch verschiedene Reize vermehrt ausgeschüttet, so bewirkt es, dass sich Blutgefäße weiten und durchlässiger werden. Die Haut rötet sich und es gelangt Flüssigkeit in das Hautgewebe, wodurch Bläschen, Quaddeln oder Schwellungen entstehen. Zudem wird ein Juckreiz ausgelöst.
behandeln?
Aufgrund des starken Juckreizes, der nicht nur unangenehm ist, sondern Betroffene extrem belasten und ihren Alltag stark beeinträchtigen kann, ist eine Behandlung von Nesselsucht durchaus empfehlenswert.
Dabei geht es vor allem um das Abmildern der Symptome. Die Ursachen sind nicht immer leicht zu finden, wichtig ist jedoch – vor allem bei wiederkehrenden Beschwerden – eine ärztliche Abklärung, um andere Erkrankungen auszuschließen oder um mögliche ursächliche Erkrankungen festzustellen. Sind die auslösenden Stoffe oder Umwelteinflüsse bekannt, so sollten Betroffene diese so gut wie möglich vermeiden. Sprechen Sie am besten mit Ihrem behandelnden Arzt oder Ihrer behandelnden Ärztin!
Nesselsucht behandeln?
Da der Botenstoff Histamin auch bei der Nesselsucht eine zentrale Rolle spielt, wird als Mittel der ersten Wahl ein Antihistaminikum der 2. Generation empfohlen, um die akuten Symptome zu lindern. Antihistaminika, wie zum Beispiel Cetirizin-ADGC®, Lora-ADGC®, LEVOCETIRIZIN ADGC® und Desloratadin-ADGC®, deren Wirkstoffe die Effekte von Histamin blockieren, können die Beschwerden schnell und effektiv lindern. Ihre Wirkung ist langanhaltend und macht zudem weniger schläfrig. So können Symptome einer Nesselsucht wirksam und auf verträgliche Weise gelindert werden.
Sollte die Einnahme eines Antihistaminikums nicht ausreichen, um die Symptome der Nesselsucht zu lindern, so kann nach ärztlichem Rat die Verwendung, z. B. kortisonhaltiger Präparate oder eine Behandlung mit Antikörpern erforderlich sein.
bei Nesselsucht
Sind die Auslöser bekannt, so sollten diese so gut wie möglich vermieden werden. Ansonsten kann ein Beschwerde-Tagebuch dabei helfen mögliche Auslöser zu identifizieren.
- Kühlende Cremes oder Cremes, welche die Haut oberflächig betäuben, können bei Juckreiz zusätzliche Linderung verschaffen.
- Kalte Umschläge oder Duschen können den Juckreiz lindern (ist der Auslöser für die Nesselsucht Kälte, so ist von dieser Maßnahme natürlich abzuraten, da die Symptome nicht gelindert, sondern noch verstärkt werden könnten).
- Essigwickel können ebenfalls das Jucken verringern, aber Achtung: nur stark
verdünnt anwenden (z. B. 1 EL Weinessig auf 1 Liter Wasser), sonst reizt es die Haut und trocknet sie aus. - Backpulver mit Wasser zu einer Salbe vermischt oder als Badezusatz (1/2 Tasse Natron ins Badewasser) kann Linderung schaffen.
- Gleiches gilt für Salben aus Heilpflanzen wie der Ringelblume, die darüber hinaus auch noch entzündungshemmend wirken.
Ihr Arzt oder Apotheker hilft Ihnen gerne und hat mit Sicherheit noch weitere individuelle Ratschläge für Sie.
CETIRIZIN ADGC®:
Wirkstoff: Cetirizindihydrochlorid 10 mg. Anwendungsgebiete: Bei Erwachsenen und Kindern ab einem Alter von 6 Jahren ist Cetirizin-ADGC angezeigt zur Linderung von Nasen- und Augensymptomen bei saisonaler und ganzjähriger allergischer Rhinitis (Heuschnupfen) und zur Linderung von chronischer Nesselsucht (chronischer idiopathischer Urtikaria). Warnhinweis: Enthält Lactose! Apothekenpflichtig.
Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in der Apotheke.
Zentiva Pharma GmbH, 65927 Frankfurt am Main
Stand: August 2023.
DESLORATADIN ADGC® 5 mg Filmtabletten:
Wirkstoff: Desloratadin 5 mg. Antiallergikum. Anwendungsgebiete: Bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren zur Besserung der Symptomatik bei allergischer Rhinitis, Urtikaria. Apothekenpflichtig.
Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in der Apotheke.
Zentiva Pharma GmbH, 65927 Frankfurt am Main
Stand: 08/2022
Dimetin ADGC 1 mg/g Gel
Wirkstoff: Dimetindenmaleat. Anwendungsgebiete: Zur kurzfristigen Linderung von Juckreiz im Zusammenhang mit Dermatosen, Urtikaria, Insektenstichen, Sonnenbrand und oberflächlichen Hautverbrennungen 1. Grades. Warnhinweis: Bei Säuglingen und Kleinkindern ist die Anwendung auf großen Hautflächen zu vermeiden. Enthält Propylenglycol und Benzalkoniumchlorid. Packungsbeilage beachten. Apothekenpflichtig.
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.
Zentiva Pharma GmbH, 65927 Frankfurt am Main.
Stand: September 2023
LEVOCETIRIZIN ADGC 5 mg Filmtabletten
Wirkstoff: Levocetirizindihydrochlorid. Anwendungsgebiete: Zur symptomatischen Behandlung der allergischen Rhinitis (einschließlich persistierende allergische Rhinitis) und Urtikaria bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern ab 6 Jahren. Hinweis: Enthält Laktose, Packungsbeilage beachten. Apothekenpflichtig.
Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in der Apotheke.
Pharmazeutischer Unternehmer: ZentivaPharma GmbH, 65926 Frankfurt am Main.
Stand: November 2022
LORA-ADGC®:
Wirkstoff: Loratadin 10 mg. Anwendungsgebiete: Zur Behandlung der Beschwerden bei allergisch bedingtem Schnupfen (z.B. Heuschnupfen) und bei chronischer, idiopathischer Urtikaria (Nesselsucht unbekannter Ursache). Warnhinweis: Enthält Lactose! Apothekenpflichtig.
Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in der Apotheke.
Zentiva Pharma GmbH, 65927 Frankfurt am Main
Stand: Dezember 2022.
MOMETASON ADGC 50 Mikrogramm/Sprühstoß
Nasenspray, Suspension
Wirkstoff: Mometasonfuroat. Anwendungsgebiete: Zur intranasalen Anwendung bei Erwachsenen zur symptomatischen Behandlung einer saisonalen allergischen Rhinitis, sofern die Erstdiagnose der saisonalen allergischen Rhinitis durch einen Arzt erfolgt ist. Warnhinweis: Enthält Benzalkoniumchlorid. Packungsbeilage beachten. Apothekenpflichtig.
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.
Zentiva Pharma GmbH, 65927 Frankfurt am Main.
Stand: August 2023